Dichtung zur Jahreswende
Das Jahr nun schon zu Ende ist
die Agenda weiter Daten frisst
elektronisch, analog – egal
Organisation braucht jedes Quartal.
Das vergangene, ausgelebte Jahr –
wie es insgesamt für mich so war.
Ein amüsierter Blick zurück,
gemütlich beim Gabelfrühstück.
Ich weilte im kodak-blauen Warmdorf
und spielte Dieselkanonen, nach Orff.
Oben auf dem Kontinentalsockel steht
ein gut durchtrainierter Athlet.
Ein Fäkalsturm fordert Reststehvermögen
von fleissig baldowernden Erzherzögen;
deren Überforderungsbewältigungskompetenzen
sich deutlich spiegeln in ihren Inkohärenzen.
Wie steht es um den Gegenwartswert?
Es geht ihm gut, das ist lobenswert!
Ich sei ein windgebrochenes Holz
urteilt jemand voller Stolz.
Inmitten von konzentriertem Elend
gibt’s kein plausibleres Argument.
Die flinke Sterilgutversorgungsanlage
ist ein Zwickgerät für speziellere Gedenktage.
Das trauerflorverhängte Hengstdepot
blüht in dezentem Apricot.
Kunst zeigt sich auch im Falsifikat,
bei mittelschwerem Bratgrad.
Das einzige, was hilft in grosser Not,
ist ein eigenegoistisches Abendbrot.
Auch Reizabschirmung kann helfen
oder ein schlauer Trick von Elfen;
ebenso tiefe Tunnelmeditaiton,
eine Übung ganz ohne Argwohn.
Der Spruchkörper redet querulatorisch
Lippen schürzend antagonistisch.
Das nächste Jahr kommt getrimmt,
zeigen wir uns also selbstbestimmt.
Herzlich aus dem Giessring mein Ruf,
die Baumscheibe dreh ich mit Huf:
Hier mit eifrigem Zerlegungstrieb
die besten Wünsche mit diesem Schrieb.
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