Hymnus an das vergangene Jahr – das funkelnde neue in Reichweite
Oh, du, Anno futschikato, ein Flöz von Licht und Schatten, dein Bild liegt in der Erinnerung gefältelt. Wie ein Rohschinkenmantel, der sich zäh von der Zeit löst, führst du uns durch den Angeberkapitalismus der Gegenwartsdramatik. Die Einblicke der letzten Monate zeigen unser aufgerauhtes Innenleben, das sich über die Landschaft ausdehnt wie ein wilder Tanz.
Du, Jahr der Wutsprengsätze, voller Ludenpfiffe und der Kühnheit des Bauchwegrollers, erläuterst uns den Weg unter kluger Weisung der Bauherrenberaterin. Die Premiumisierung steht dir stets zur Seite, wie ein Formulierhilfsstoff, der das Gewöhnliche in Gold verwandelt. Doch, ach, die Sinnhaftigkeitsbegehrlichkeiten verblassen, da wir unter dem Kofferwort Freinden neue Perspektiven ausloten.
Dein Glanz, carus annus, ist auch derjenige der Dot-com-Ära, die uns verführt und in die Echokammer der Gramentstellten einsperrt. Da, wo die Küchenhitze unser Denken wie ein Gewitterkragen mäklig umhüllt, machst du uns bedröppelt mit deinen Medikamentenübergebrauchsschmerzen und mittels eines Spiegelverfahrens, das die Realität verzerrt, bringst du uns die reine Selbstliebe näher, die weder Stiche noch Hiebe braucht.
Auch führst du uns zum Majsterštyk, das keine Minutage kennt, sondern jede Konfessionsgrösse emporsteigen lässt; trotz der Mittelfingrigkeit, einer Geste von Stehbrieffreund:innen, die uns in der Sit-com-Ära gefangen halten. Wir finden uns wieder im Jetzt, das wie ein Pleitier unsere Träume zerreibt, tüdernd durch die Welt sirrt, wie eine Töle, die nicht weiss, wohin sie gehört.
Du schenkst uns auch die wertvollsten Lektionen: Der Konkursreiter, der an uns vorbeizieht, richtet seinen Blick in die Zukunft und offenbart uns vollmundig unsere Bestimmung, die in einer Klapprahmenbroschüre steht. Du hast uns die Verzwergung der Möglichkeiten gezeigt, ebenso die Stärke, uns im Verlieben zu finden, neu zu entdecken, von innen her, im Mark und Bein.
Nun, 2025, stehst du am Horizont: schlückelnd, funkelnd, klar und bereit, uns zu führen, aus den Widersprüchen der verstrichenen Tage. Oh, du Holdes, in dir werden wir die Teuerungsbereinigung feiern und die Lachfrequenzkontrolle zelebrieren. Du wirst uns auf das Gemüsekarussell der neuen Möglichkeiten setzen, während wir mutig voranschreiten, unsere Runden drehen, frisch und immer munterer, verschwörungsaffin zwar, aber ohne Verkäsungszulage.
So komm in vielen freudvollen Stunden. Wir wollen uns auf dich einlassen. Wir empfangen dich, sieben Millionen Hallluja lobpreisend und Huldigungslieder singend!
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